wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport
Gendefekt: PSSM-Pferde gesund erhalten
wittelsbuerger.info
Wissen
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Wissen
Übersicht
 
Navigation

zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


zur Startseite

zurück zur
Startseite


 

PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) ist eine Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels, bei der es zu einer großen Anreicherung von Mehrfachzuckern in der Muskulatur kommt. Ursächlich wird eine erhöhte Insulin-Reaktion der Muskelzellen bei PSSM erkrankten Pferden diskutiert, wie in amerikanischen Studien veröffentlicht wurde. Diese genetisch verankerte Erkrankung kommt hauptsächlich bei Quarter-Horse und bei Kaltblutrassen vor, kann aber auch bei Warmblütern und stark bemuskelten Kleinpferden und Ponys auftreten.

PSSM ist von den auftretenden Symptomen nicht mit dem bekannten Lumbago (Kreuzverschlag) zu vergleichen, bei dem die Pferde plötzlich auftretende lähmungsartige Bewegungsstörungen zeigen und auch nicht genau so zu therapieren. Ebenso müssen PSSM Pferde anders ernährt werden und sollten nicht das gleiche Futter wie bei RER, EMS, Morbus Cushing bekommen, leider bieten viele Hersteller aber das gleiche Futter für all dieser Erkrankungen an.

Bei PSSM werden die Pferde oft dauerhaft als steif in der Bewegung, verspannt, matt mit eher ruhigem Verhalten beschrieben. Weitere Symptome sind stolpern, zittern nach der Arbeit, schwitzen, unspezifische Lahmheiten, ein kurztrittiger Gang, sägebockartige Haltung, symmetrischer Abbau der Muskulatur, kolikähnliche Symptome, Probleme beim Rückwärtsrichten, reheähnliche Symptome bis hin zu kreuzverschlagähnlichen Symptomen bei erhöhten CK, LDH und oft auch Leber-Werten im Blutbild. Allerdings können alle Symtpome auftreten, die mit der Muskulatur zu tun haben, also auch schlechtes Kauen etc.

Kurz gesagt ist bei einem PSSM Pferd der Stoffwechsel gestört.


 

Die Leber ist eng in die Steuerung des Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsels eingebunden. Glukose wird vom Darmblut aufgenommen und kontrolliert an den restlichen Körper weitergegeben. Ein Überschuss wird als Glykogen gespeichert. Bei Hunger wird der Speicherstoff zu Glukose abgebaut. Die Leber beeinflusst gesteuert durch Hormone (z. B. Insulin und Glucagon) den Blutzuckerspiegel und kann ihn, von der Nahrungsmittelzufuhr unabhängig, konstant halten. Insulin bewirkt in der Leber die Umwandlung des Zuckers in die Speicherform Glykogen und hemmt den Abbau von Fett. Das Hormon Glucagon regt seinerseits die Leber zum Glykogenabbau an und agiert somit als Gegenspieler zum Insulin.

Weiterhin ist die Niere ein bedeutendes Organ für den Zwischenstoffwechsel des Körpers (sie betreibt Gluconeogenese). Die Niere produziert Hormone, wie beispielsweise Erythropoetin, für die Blutbildung und ist der Abbauort von Peptidhormonen, aber auch viele Funktionen der Niere selbst werden durch Hormone gesteuert.

Hier ist auch die Schnittstelle zum endokrinen Drüsensystem, was durch eine Nierenüberbelastung oder Fehlfunktion ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Ebenso durch Zuführung von Hormonen von aussen, wie den sogenannten Phytoöstrogenen. Nicht selten geht eine Stoffwechselbelastung dehr mit einer Entgleidung des Hormonsystems einher

Die Gluconeogenese ist ein Stoffwechselweg zur Neusynthese von Glukose. Sie findet vorwiegend in der Leber und in den Nieren statt.

Das Nervensystem, die Erythrocyten und das Nierenmark sind auf Glukose als Energielieferanten angewiesen. Daher muss auch im Fall der Nahrungskarenz ein Weg zur Bereitstellung von Glukose vorliegen - die Gluconeogenese. Liegt eine Zuckerstoffwechselstörung wie PSSM vor, so können Nieren, Nerven, Hormonsystem und auch Herz betroffen werden.

Muskelstoffwechsel

Die Muskelzelle ist bei niedrigen Insulinspiegeln eigentlich nicht durchlässig für Glukosemoleküle (im Gegensatz zur Leber). Sie deckt ihren Energiebedarf dann ausschließlich über Fettsäuren.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn nach einer sehr hohen Kohlenhydrataufnahme die Insulinspiegel folglich auch stark ansteigen dann ist auch die Muskelzelle für Glukose durchlässig.

Unter dem Einfluß hoher Insulinspiegel (nach dem Essen) kann die Muskulatur auch Glykogen bilden und speichern. Bei extremen Belastungen (Sport etc.) macht die Muskulatur Gebrauch davon. Es entsteht aus dem Glykogen Glukose, die die Muskelzelle aber nicht verlassen kann ! Die Zellmembran von stark beanspruchten Muskeln kann auch insulinunabhängig Glukose aufnehmen (z.B. bei Leistungssportlern).

Zuckerstoffwechsel

Dazu müssen wir zuerst betrachten, was im Körper geschieht, wenn energiereiche Nahrung aufgenommen wird. Unser Augenmerk richtet sich daher auf den Blutzuckerspiegel und die Reaktion des Insulins.

Nach der Nahrungsaufnahme steigt der Blutzuckerspiegel an. Darauf reagiert die Bauchspeicheldrüse mit der Ausschüttung von Insulin. Das Insulin bewirkt, dass die Zellen der Organe, die Energie benötigen, wie z.B. Muskulatur und Leber aber auch Speichergewebe wie das Fettgewebe, Zucker aus dem Blut aufnehmen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel und das System ist in Balance.

Bei Überernährung (Fehlernährung)/Bewegungsmangel und nachfolgender Verfettung kommt es zur Insulinresistenz. (wie bei EMS – Equines metabolisches Syndrom)

Hormone aus den überladenen Fettdepots bewirken, dass Zellen der Organe die Zucker verbrauchen, auf Insulin nicht mehr so gut ansprechen. Dies führt einerseits dazu, dass Gewebe, wie Muskulatur und Leber, die Zucker verbrennen würden, weniger Energie bekommen. Dadurch sinkt der Verbrauch. Gleichzeitig bekommt das Fettgewebe quasi exklusiv jede Menge Zucker (nach Umwandlung zu Fett) zum Abspeichern. Andererseits bleibt der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, da wegen der mangelnden Wirkung des Insulins auf die Verbraucherorgane nicht genug Zucker aus dem Blut genommen werden kann. Wegen des erhöhten Blutzuckerspiegels bleibt auch Insulin erhöht, weil das Insulin ja eigentlich dafür sorgen soll, dass der Blutzuckerspiegel sinkt.

Somit ist der Zustand der Insulinresistenz erreicht. Es beginnt ein Teufelskreislauf, da durch die Insulinresistenz die Verfettung (die Ursache der Insulinresistenz), weiter gefördert wird.

Glykogen ist die Speicherform des Zuckers im Gewebe. Wird mit der Nahrung Zucker aufgenommen und gelangt als Glukose ins Blut, sorgt das Insulin dafür, dass der nicht unmittelbar benötigte Zucker als Glykogen im Gewebe gespeichert wird.

Und das gilt auch andersherum: Benötigt der Körper Zucker bzw. Glukose als Energielieferant, sorgen andere Hormone (Glukagon und Adrenalin) dafür, dass aus den Glykogenvorräten Glukose gebildet und ins Blut abgegeben wird. Die Glykogenspeicher befinden sich vor allem in der Leber und der Muskulatur. Da Gukagon von der Bauchspeicheldrüse gewonnen wird und Adrenalin in der Nebenniere, ist auch das Hormonsystem am Zuckerstoffwechsel beteiligt.

Kohlehydrate – Zucker - Stärke

Alle Kohlenhydrate bestehen im Prinzip aus Zucker - die süße Substanz ist der Grundbaustein von Stärke. Einfachzucker besteht aus Molekülen mit bis zu sieben Kohlenstoff-Teilchen. Solche Einfachzucker bilden die Grundsubstanz, aus denen sich alle anderen Kohlenhydrate zusammensetzen.

Als Traubenzucker (Glukose) versorgt der Einfachzucker die roten Blutzellen mit Energie. Als Fruchtzucker (Fruktose) steckt er in Früchten, Gemüse und Honig. Als Galaktose ist er wichtiger Bestandteil des Milchzuckers (Laktose).
"Stärke" ist ein Mehrfachzucker pflanzlicher Natur, der zahlreiche Proteine und vor allem langsame Zucker enthält. Er wird in unserem Verdauungssystem zunächst in Maltodexin (leicht verdaulicher Traubenzucker) und dann zu Monosaccharid Traubenzucker gespalten.

Stärke ist in Getreide wie auch in Brot, Nudeln, Reis (innerer Teil) oder Kartoffeln sowie in Trockengemüse (Linsen, weiße oder rote Bohnen, Kichererbsen, etc.) und einigen Nahrungsmitteln wie Mais und Erbsen enthalten.
Diese stärkehaltigen Produkte führen dem Körper vor allem Zucker mit niedrigem glykämischem Index, also langsam resorbierbare Zucker, zu.

Sicherlich sollte man sich auch noch ganz genau über die Muskulatur des Pferdes informieren und auch über die Verdauung, was an dieser Stelle aber sicherlich in dieser Ausführung zu weit führen würde.

Zusammenfassend dazu ist kurz zu sagen dass viele Störungen im Ablauf der Verdauungsvorgänge im Vorfeld minimiert oder sogar vermieden werden können, wenn einige Regeln bei der Fütterung der Pferde eingehalten werden:

Qualitativ hochwertige, hygienisch einwandfreie Futtermittel (Heu, Heu und nochmals Heu 24 Stunden zur Verfügung)
Pferde benötigen lange Fresszeiten, am besten ganztägig. Die Menge an kaufähigem Rauhfutter ist hier ein entscheidender Faktor.

Vermeiden von Überfütterung, unnötigem Stress, Belastung direkt nach der Nahrungsaufnahme usw.
Das richtige Futter in der passenden Zusammensetzung und Fütterungsreihenfolge beeinflusst immens die Gesunderhaltung des Pferdes. Nicht nur die eines PSSM Pferdes.

Wichtig ist auch die Futtermittel und Ernährungskunde, aber auch dieses würde hier den Rahmen sprengen. Darum möchte ich hier nur auf einige Komponenten eigehen:

Rohfett

Als Fettquelle kommen artgemäss nur pflanzliche Öle in Frage.
Öle sind gute Energielieferanten, haben darüber hinaus aber weitere essentielle Funktionen im Körper zu übernehmen.
Viele der ungesättigten Fettsäuren sind für den Körper lebensnotwendig, da sie wichtige Funktionen im Zellstoffwechsel übernehmen.

Ein Fettmolekül besteht zunächst aus einem Träger und drei Fettsäuren. So lange diese Verbindung besteht, ist es unverdaulich. Im Dünndarm wird es mithilfe der Galle und Fett spaltender Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse zerlegt, so dass die Fettsäuren frei werden und verwertet werden können.
Die Gruppe der Fette wird grob in gesättigte und ungesättigte Fette unterteilt, abhängig davon, ob die Atome, aus denen ihre Fettsäuren bestehen, gesättigt oder frei sind.
Eine ungesättigte Fettsäure enthält im Gegensatz zu einer gesättigten mindestens zwei nebeneinander liegende, nicht gänzlich umschlossene Atome. Diese Atome können sich mit anderen Stoffen chemisch verbinden. Außerdem bilden sie einen raumgreifenden Knick, daher sind ungesättigte Fette flüssiger als gesättigte.
Gesättigte Fette dienen in erster Linie der Energiezufuhr und -reserve. Im Vergleich zu Protein können sie das Zweieinhalbfache an Energie speichern, da die Energie nicht an Wassermoleküle gebunden werden muss. Die Depotfette sind zum Erhalt der Körpertemperatur und auch als Polsterung (z.B. um Organe) unerlässlich. Man findet gesättigte Fette hauptsächlich in tierischen Nahrungsquellen wie Fleisch oder Butter.
Bei ausreichender Kohlenhydrat(Glucose)- und Eiweißversorgung können gesättigte Fettsäuren auch vom Körper selbst gebildet, müssen also nicht unbedingt zugeführt werden.
Mehrfach ungesättigte Fette hingegen sind meist essentiell und kommen vor allem in pflanzlichen Ölen und Fisch vor. Sie regulieren Stoffwechselvorgänge im Körper und sind wesentliche Bestandteile aller Körperzellen, vor allem aber des Nervensystems. Man unterteilt mehrfach ungesättigte Fette in Omega-3- und Omega-6- Fettsäuren.
Fettmangel äußert sich z.B. in Untergewicht und Apathie. Fettlösliche Vitamine werden unwirksam, die Zellsubstanz wird angegriffen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Folge sein. Beim Fehlen ungesättigter Fette kommt es vor allem zu Haut- und Haarproblemen.

Ein überversorgtes Pferd neigt zu Übergewicht, das mit einer Verfettung lebenswichtiger Organe einher geht.
Die Versorgung der arbeitenden Pferde mit ungesättigten Fettsäuren ist schwierig, da der Bedarf über eine Kornfütterung nur unzuverlässig gesichert werden kann.
Aber die Auswahl geeigneter Öle für Pferde ist sehr schwierig.

Das z.B. in vielen Kraftfuttern für Pferde eingesetzte Sojaöl liefert in der Praxis sehr unbefriedigende Ergebnisse und scheint mehr zu schaden als zu nützen, andere Ölsorten wie Rapsöl sind für Pferde völlig ungeeignet.
Zusätzlich reagieren Pferde ausgesprochen überempfindlich auf verunreinigte Öle und Öle mit einem zu hohen Mass an freien Fettsäuren. Die Auswahl eines geeigneten Öls macht also einige Mühe. Leinöl klatgepresst wäre hier die erste Wahl.



Rohfaser

Die Rohfaserversorgung des Pferdes ist von entscheidender Bedeutung gerade in der Kolikprophylaxe.
Rohfaser wird aber nur zum unwesentlichen Teil über das Kraftfutter zur Verfügung gestellt.
Vielmehr hat sich die Rohfaser des Heus als unabdingbar für die Pferdefütterung gerade auch unter dem Gesichtspunkt der Kolikprophylaxe herausgestellt.
Die Versuche die Rohfaserstruktur des Heus durch die alleinige Verfütterung von Stroh und Kraftfutter zu ersetzen, dürfen praktisch als gescheitert bewertet werden.
Natürlich enthält auch Korn Rohfaser, die ihrer Struktur nach unterschiedlich ist.
So können Gerste und Hafer als darmfreundlicher eingestuft werden als der Mais, aber der Hauptlieferant für pferdegerechte Rohfaser und damit unersetzlich bleibt das pferdegerecht gewonnene Heu.


Rohasche

Die Rohasche ist im wesentlichen die Summe der Mineralstoffe der Futterration, d. i. die anorganischen Bestandteile (dies können Sand, Verunreinigungen und Schwermetalle sein).
Die Rohasche beinhaltet auch wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Magnesium, Kalium.
Trotzdem darf ein hoher Rohaschegehalt gerade im Kraftfutter nicht als positiv angesehen werden, da ein zu hoher Rohaschegehalt nierenbelastend wirken kann und auf Verunreinigungen hinweist.
Von übertriebenen Calciumgaben ist Abstand zu nehmen, da sich die überhöhten Calciumgaben gerade in Kombination mit Vit. D3 als kontraproduktiv für die Pferdegesundheit erwiesen haben, da dann das Calcium-Phosphor-Verhältnis nicht mehr passt.
Hauptlieferant für Mineralien sind Heu und Stroh mit ihrem natürlich hohen Rohaschegehalt, aber auch Getreide ist z.B. sehr reich an Kalium.



Kohlenhydrate

Kohlenhydrate machen den Hauptanteil der Nahrung aus, sie sind in nahezu allen Nahrungsmitteln enthalten, ohne extra ausgewiesen zu werden. Im Bedarfsfall können sie im Hundekörper auch aus den anderen Energieträgern (Fett und Protein) synthetisiert werden.
Kohlenhydrate sind Saccharide, also Zucker, die in Einfach- (Fruchtzucker/Glucose), Zweifach- (z.B. Haushaltszucker, Milchzucker) und Vielfachzucker (z.B. Stärke) unterteilt werden.
Das wichtigste Kohlenhydrat ist Glucose. Alle aufgenommenen Kohlenhydrate werden im Körper zu Glucose abgebaut.
Glucogen ist die Speicherform der Glucose. Dieser Vielfachzucker wartet eingelagert in der Muskulatur auf seinen Einsatz, der dann erfolgt, wenn kurzfristig Energie benötigt wird. Ist das Glucogen verbraucht, wird auf Fettreserven zurückgegriffen.
Glucose liefert vielen Zellen und Geweben lebenswichtige Energie, für einige davon, wie beispielsweise Blutzellen und Gehirn, ist sie sogar der einzige Energielieferant.
Glucose braucht Insulin, um in die sie benötigenden Zellen zu gelangen. Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und ausgeschüttet, sobald Kohlenhydrate aufgenommen werden.
Hauptlieferanten für Kohlenhydrate sind Getreide und Kartoffeln.

Eine Überversorgung hemmt die Proteinverwertung und ist äußerlich an Übergewicht erkennbar, da Glucose nicht in unbegrenzten Mengen eingelagert werden kann und nicht eingelagert zu Fett umgebaut wird.

Bei PSSM Pferden muss auf kohlehydratarme Ernährung geachtet werden.


Vitamine

Vitamine sind organische Verbindungen mit lebenswichtigen Aufgaben für den Organismus.
Bis auf die Vitamine C und D können sie vom Pferdekörper nicht oder nicht in ausreichender Menge synthetisiert werden, so dass sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.
Sie werden grob in zwei Gruppen unterteilt:

Fettlösliche Vitamine
Vitamin A, D, E und K gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Diese Vitamine können nur in Verbindung mit Fett verwertet werden, kommen deshalb natürlich auch meistens in fetthaltigen Nahrungsmitteln vor und werden bei einem Überangebot in den Fettzellen des Körpers gespeichert. Daher kann es bei fettlöslichen Vitaminen zu einer Überversorgung kommen.

Wasserlösliche Vitamine
Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes hingegen sind wasserlöslich, und da Flüssigkeit im Körper stets zur Verfügung steht, sind diese Vitamine auch immer verwertbar und werden gewöhnlich nicht gespeichert, sondern bei Überangebot unverwertet über den Urin ausgeschieden. Diese Vitamine müssen deshalb sehr regelmäßig zur Verfügung gestellt werden, um Unterversorgungen zu vermeiden.
Viele Vitamine sind hitze-, licht- oder sogar luftempfindlich. Das Herstellungsverfahren und die Lagerung eines Hundefutters lassen demnach einige Vitamine in ihrer natürlichen Form gar nicht zu.
Die im Kraftfutter meist genutzte Alternative sind synthetische Vitamine.
Unter synthetischen Vitaminen versteht man allgemein im Labor produzierte, den natürlichen Vitaminen nachempfundene Nährstoffe.
Ihre Formen entsprechen sich allerdings nicht ganz, die synthetischen Vitamine sind etwas größer und zackiger. Diese Form erschwert die Darmwandpassage, also die Aufnahme des Nährstoffs. Diese Aufnahme erfolgt aber auf jeden Fall. Auch der Ausscheidungsvorgang ist bei einem Überangebot aufwändiger als bei natürlichen Vitaminen. Außerdem unterscheiden sich einige synthetische Vitamine signifikant in ihrer biologischen Aktivität von natürlichen Vitaminen. Diesen Unterschieden soll die Einheit "I.E." Rechnung tragen, indem sie die Wirksamkeit der jeweiligen Vitaminform berücksichtigt.
Ferner kommen natürliche Vitamine nie isoliert vor, sondern sind stets in einen ganzen Nährstoffkomplex eingebunden - dies findet bei der Herstellung synthetischer Vitamine meist keine Berücksichtigung. Einige Komponenten eines solchen Nährstoffkomplexes wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe können auch von einem als Rundum-Versorgung konzipierten Pferdefutter nicht imitiert werden.
Ob in einem Futter enthaltene Vitamine natürlich oder künstlich synthetisiert sind, kann man aus der Deklaration ersehen:
Stehen sie unter "Zusammensetzung", wurden sie künstlich zugefügt, natürlich enthaltene Vitamine findet man nur in der Analyse.


Mineralstoffe

Mineralien sind anorganische Nährstoffe, die vom Pferdekörper nicht selbst synthetisiert werden können, also immer von außen zugeführt werden müssen.

Sie dienen einerseits als Baustoffe für Knochen und Zähne (Kalzium, Phosphor und Magnesium), andererseits als Reglerstoffe in Stoffwechselvorgängen.
Da sich alles Leben aus dem Wasser entwickelte, müssen die darin enthaltenen Mineralien auch den Lebewesen, die nicht mehr im Wasser leben, immer noch stets zur Verfügung stehen. Mineralien sind eng an den Wasserhaushalt des Körpers gekoppelt, einige von ihnen sind Bestandteil aller Körperflüssigkeiten, regulieren dort den Wasserhaushalt, die Druckverhältnisse und den Säure-Basen-Haushalt.

Mineralstoffe werden in Abhängigkeit von ihrem relativen Anteil an der Körpermasse unterteilt:
Mengenelemente sind die in recht hoher Konzentration vorkommenden Mineralien, während Spurenelemente nur in kleinen, aber entscheidenden Mengen zu finden sind.

Die benötigten Mengenelemente sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Chlor, Kalium und Schwefel. Sie werden auch als Elektrolyte bezeichnet, da sie fähig sind, in flüssiger Umgebung elektrischen Strom zu leiten. Sie unterteilen sich dabei in positiv und negativ geladene Teilchen und verteilen sich so, dass innerhalb der Zellen eine andere Konzentration als außerhalb herrscht. Die dadurch erzeugte Spannung bleibt nicht konstant, sondern verändert sich durch Austausch der Elektrolyte durch die Zellmembran (Zellhaut) hindurch ständig. Diese Änderungen steuern alle Vorgänge auf Zellebene.

Zu den lebensnotwendigen Spurenelementen gehören Eisen, Kupfer, Zink, Jod, Fluor, Chrom, Kobalt, Nickel, Molybdän, Mangan und Selen. Leider wurden die Spurenelemente und ihre Bedeutung erst spät entdeckt, so dass ihre Funktionen immer noch erforscht werden.

Mineralstoffe liegen in der Nahrung nur selten in ihrer elementaren Form vor, sondern sind meist an andere Stoffe gebunden. Diese Trägerstoffe können ebenfalls anorganisch sein oder aus Kohlenhydraten oder Proteinen bestehen. Letztere werden als Chelate bezeichnet. Diese Chelate sind für den Hund weit besser verwertbar als die anorganische Form, weil hierbei das Mineralsalz während des Transports zu seinem Bestimmungsort von einem Ring aus Aminosäuren umschlossen wird, die anschließend selbst andernorts eingesetzt werden können. Die Elementarform hingegen ist meist an einen anderen anorganischen Transportstoff gebunden, der nach dem Transport nicht verwertet werden kann und teilweise aufwändig wieder ausgeschieden werden muss, sich teilweise aber auch ablagert und längerfristig zu Vergiftungen führen kann. Es kann sogar dazu kommen, dass sich diese unerwünschten Trägerstoffe mit anderen Stoffen zu freien Radikalen verbinden.

Ein Mineralstoffmangel kann vor allem bei den Baustoffen relativ lange kompensiert werden, indem die benötigten Stoffe den Speichern (z.B. den Knochen) entzogen werden. Wenn Mangelsymptome auftreten, ist die Unterversorgung also im Allgemeinen schon weit fortgeschritten.

Ein erhöhter Bedarf an Mineralien besteht beispielsweise nach Durchfällen, da die mit dem Wasserhaushalt eng verbundenen Mineralien ebenfalls ausgeschwemmt werden.

Ein Zuviel an Mineralien kann teilweise über die Ausscheidung reguliert werden, belastet den Organismus dabei aber unnötig und führt bald zu einem erhöhten Blut-pH-Wert und diversen Gesundheitsstörungen. Wichtig ist auch darauf zu achten, dass die Mineralstoffe untereinander im Vergältnis stehen, ein zuviel des einen kann also eine Nichtaufnachme des anderen bedingen.

Eine Besonderheit bei den Mineralstoffen für PSSm Pferde bildet das Chrom:

Chrom

Immer häufiger werden (Ultra-)Spurenelemente in der Pferdefütterung - vor allem bei PSSM, » EMS etc. diskutiert. Bei Ergänzungsfuttermitteln finden sich häufig auf den Fütterungsempfehlung KEINE Unterscheidungen zwischen einzelnen unterschiedlichen Stoffwechsel- oder Hormonstörungen. Die Empfehlungen gelten angeblich pauschal für alle Probleme.

In der Praxis beobachtet man jedoch sehr unterschiedliche Reaktionen bei einzelnen Pferden auf die Zufütterung der unterschiedlichen Mittel - z.B. Futterergänzungen mit chromhaltigen Pflanzen.
Stephanie Valberg (University of Minnesota) hat deutlich den Unterschied zwischen der Zufütterung von chromhaltigen Ergänzungen bei PSSM, RER und EMS in ihren Forschungen herausgearbeitet.

Vorsicht bei der Fütterung von Ergänzungsmitteln / Mineralzusätzen mit Chrom! Bei PSSM Pferden ist Chrom aufgrund der Insulin-anregenden Wirkung eher kontraproduktiv bei EMS und RER aber durchaus postiv.
PSSM Pferde reagieren häufig mit (deutlicher) Verschlechterung auf die Zufütterung chromhaltiger Pflanzen bzw. Ergänzungsfuttermittel. » RER-Pferde profitieren! Man kann über diesen Weg fast schon zu einer "Diagnosefindung" gelangen: In der Verträglichkeit von Chrom - Zufütterung unterscheiden sich die beiden chronischen Verlaufsformen (RER und PSSM) recht deutlich.
(Quelle Simone Förster-Schüring)


Chromquellen in der Fütterung

Futtermittel und Kräuter mit einem relativ hohen natürlichen Chromgehalt sind Weizenkeime und Melasse, ebenso wie Algen (Spirulina und Chlorella), Johannisbrot, rote Beete. Buchweizen, Mais, Kresse, Bockshornkleesamen und auch Brennessel in geringerem Maße.

Chrom findet sich auch in Kräutern wie Heidelbeerblättern (9mg pro Kilo), Hirtentäschelkraut (8,8mg pro Kilo), Artischocken (7,6mg pro Kilo) oder Bockshornkleesamen (6,4mg pro Kilo). Von den Getreidesorten ist Gerste am chromreichsten.

Reine BIERHEFE enthält neben Purinen, die die Nieren belasten auch CHROM. Die Konzentrierung ist recht unterschiedlich, wird aber leider nicht deklariert.
Diese sind bei PSSMlern unbedingt zu meiden !

Wichtig ist auch darauf zu achten WOMIT die Weiden gedüngt würden. Werden Gärsubstrate zur Düngung verwendet, so findet man neben anderen Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber auch erhöhte Chromwerte in den Gärsubstraten ( Prüfungszeugnisse, Untersuchungsberichte). Die Pflanzen nehmen diese Stoffe auf, so dass Gras und Heu durchaus sehr chromreich (und natürlich auch Schwermetalle) aufweisen können. Genauen Aufschluss bietet da nur eine Bodenanalyse oder Heuanalyse.

Bitte bei PSSMlern unbedingt bei Futtermitteln darauf achten dass diese Komponenten NICHT enthalten sind.


Neben der Ernährung ist (nicht nur) für das PSSM Pferd Bewegung wichtig.

Regelmäßige tägliche Bewegung ist auch für ein gesundes Pferd notwendig. Pferde immer im gewohnten Rhythmus belassen, möglichst in Auslaufhaltung, wo sich das Pferd den ganzen Tag im Schritt alleine bewegen kann.

Dr. Margit H. Zeitler-Feicht definiert Bewegungsbedarf wie folgt:
Unter Bewegungsbedarf versteht man die Bewegungsmenge, die erforderlich ist, um ein Pferd gesund bzw. seine Physiologie und Morphologie (z.B. Durchblutung) funktionstüchtig zu erhalten. Der Bewegungsbedarf resultiert aus der Evolution des Pferdes zum Lauf- und Fluchttier. Auf diese Art der Fortbewegung sind der Bewegungsapparat, das Herz-Kreislaufsystem, kurz alle Organsysteme seit Millionen von Jahren angepasst.

Auch heute noch ist das mehrstündige langsame Vorwärtsgehen im Schritt eine wesentliche Vorausssetzung dafür, dass ein Pferd auf Dauer physisch und psychisch gesund bleibt.


PSSM THERAPIE

Ernährung

Reichlich gutes Heu ganztägig zur Verfügung, so wenig lösliche Kohlenhydrate wie möglich, chromarm und ohne Phytoöstrogene, Energie über Öl liefern und eine bedarfsgerechte Mineralstoff-, Vitamin- und Spurenelementzufuhr, so sieht die PSSM-Diät aus.

Die genaue Mineralstoffzufuhr sollte immer individuell angepasst und auf das Grundfutter, Alter , Leistung und Gewicht des Pferdes abgestimmt sein, denn dieses enthält ja bereits Mineralstoffe. Eine Überdosierung oder ein falsches Verhältnis der Mineralstoffe zueinander sind ebenso schädlich wie ein Mangel. Deshalb ist an dieser Stelle keine pauschale Empfehlung möglich.

Fütterungsumstellung und Training müssen Hand in Hand gehen, um einen optimalen Erfolg zu erzielen. siehe Stephanie Valberg: University of Minnesota: Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM) in horses

Im Gegensatz zu den EMS-Pferden, haben wir es in dieser Gruppe mit Pferden zu tun, die häufig eher zu dünn sind. Bei diesen Pferden ist es wichtig, Energie mit reduzierter Stärke zu verfüttern. Dies geschieht häufig über den Austausch von Kraftfutter mit ölhaltigem Futterbestandteilen: = Futterbestandteile mit einem sogenannten niedrig gykämischen Index, die eben nicht insulinabhängig verstoffwechselt werden. (Bei EMS Pferden müssen energiereichere Ölbestandteile in der Fütterung natürlich komplett umgangen werden.) PSSM-Pferde sind auf "Fett"-Zugaben in der Fütterung angewiesen: unterschiedliche Öle, Leinsamkuchen, Reiskleie.

Bei Sportpferden gilt es die Dopingbestimmungen im Auge zu behalten! Auf der FN Internetseite ist schnell in der Suchmaschine für Substanzen für den Bereich Futtermittel herauszufinden: Lt. ADMR gehört Reiskleie zu den verbotenen Substanzen gemäß Liste Anhang I.

Hinweis: Reiskleie enthält die Substanz Gamma-Oryzanol, mit anaboler Wirkung. Karrenzzeit 48 Stunden

Vermeidung von Kohlehydraten, Stärke und Zucker zu finden u.a. in
Getreide
Melasse
Johannisbrot

Vermeidung von Chrom, zu finden u.a. in:
Rote Beete
Buchweizen
Algen
Johannisbrot
Kresse
Bockhornkleesamen
Bierhefe
Und div. Kräuter wie z.B. Brennessel in geringem Mass

PSSM-Pferde müssen täglich ausgiebige Bewegung bekommen. Sogenannte "Stehtage" sind Gift für Pferde mit PSSM. Vermeiden Sie in den ersten 10 - 15 Minuten des Trainings jegliche Aufregung und Anstrengung für Ihr Pferd. Gehen Sie die Arbeit entspannt an.


Stress vermeiden

Stress kann Muskelverspannungen auslösen: In Stresssituationen schüttet der Körper Adrenalin aus und spannt die Muskeln an, um sich für eine Flucht oder einen Kampf zu rüsten. Da die Pferde in heutigen Stresssituationen weder fliehen noch körperlich kämpfen müssen, wird das ausgeschüttete Adrenalin nicht abgebaut. Die Muskeln stehen unter Daueranspannung, die sich in Muskelschmerzen äußert.


An dieser Stelle eine kleine Ablaufübersicht, wie Stress biologisch wirkt:


Alarm! Es droht Gefahr, der Stresspegel steigt. Dieser bringt den Körper binnen Sekunden auf Hochtouren. Zuerst aktiviert das Gehirn das autonome Nervensystem und damit die beiden Nervenstränge des Sympathikus (Kampf/Flucht) und des Parasympathikus (Erholung/Verdauung), die alle Organe im Körper steuern.
Der Sympathikus benachrichtigt die Nebennieren – ein kleines Organ, das wie eine Kappe über den Nieren sitzt. Im Nebennierenmark wird daraufhin der Botenstoff (auch „Neurotransmitter“ genannt) Adrenalin freigesetzt; gleichzeitig wird der Botenstoff Noradrenalin aus den Nervenendigungen des sympathischen Nervensystems binnen Millisekunden ins Blut ausgeschüttet. Beide Neurotransmitter verteilen sich blitzartig im Körper. Sie lenken die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen, so beschleunigen sich sämtliche Abläufe: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln werden optimal mit Sauerstoff versorgt und spannen sich an – bis hin zum sprichwörtlichen Zittern vor Angst. Zugleich wird über das Adrenalin der Speichelfluss vermindert. Deshalb bleibt einem auch unter Stress sprichwörtlich die Spucke weg. Ebenso werden Zucker- und Fettreserven im Körper mobilisiert. Das Gehirn ist hellwach: Denkleistung und Entscheidungsgeschwindigkeit erhöhen sich enorm.

Die Pupillen weiten sich, um mehr Licht durchzulassen. Anfangs und im Extremfall kann es dadurch auch zu verschwommenem Sehen und Störbildern kommen.
Parallel wird das Blut in die Skelettmuskulatur und die inneren Organe umgelenkt. So droht man bei leichten Verletzungen auch nicht zu verbluten. Nebeneffekt: Hände und Füße werden kalt, das Gesicht blass, aber der Körper wird optimal auf Kampf oder Fluchtreaktionen vorbereitet.
Die Körpertemperatur steigt. Damit der Körper nicht ünerhitzt, werden gleichzeitig die Schweißdrüsen angeregt.
Die Atmung beschleunigt sich, die Bronchien weiten sich. Kurzfristig kann Brustdrücken und das Gefühl von Atemlosigkeit auftreten. Das Ziel ist aber letztlich eine optimale Sauerstoffversorgung.
Ebenso wird eine weitere sogenannte Stresshormon-Achse aktiviert, die allerdings im Vergleich zum sympatischen Nervensystem etwas zeitverzögert auf Streß reagiert. Im Hypothalamus, einer Region im Zwischenhirn, wird der Botenstoff CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon) ausgeschüttet. Das CRH stimuliert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) – das Hormonzentrum des Körpers. Diese gibt nun das Hormon ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) ins Blut.
Über das Blut gelangt das ACTH zur Nebenniere und veranlasst dort die Ausschüttung des Hormons Kortisol (Auch das Kortisol mobilisiert die Glucose- und Fettreserven. Gleichzeitig senkt es die Schmerzempfindlichkeit, kann das Immunsystem unterdrücken, beschleunigt aber die Blutgerinnung – falls es Wunden gibt. Wird die Nebenniere über längere Zeit durch ACTH stimuliert, kann sie sich sogar vergrößern, wodurch die Kortisol-Produktion zwar immens gesteigert wird, der Prozess sich allerdings auch verselbständigen kann. Der Körper schaltet dann auf Daueralarm. Spätestens dann macht Stress krank.
Das Hormon Vasopressin wiederum sorgt in der Niere dafür, dass weniger Flüssigkeit ausgeschieden wird. Eine volle Blase würde bei Angriff oder Flucht auch nur behindern.
Der Parasympathikus drosselt nun, für die Stressreaktion unwichtige Körperfunktionen, wie Verdauung, Sexualtrieb und Wachstum. Bei einigen Menschen kann es in akuten, intensiven Stressituationen durch das Anspannen der Muskeln allerdings auch zum gegenteiligen Effekt kommen: Harndrang und Durchfall – der Körper erleichtert sich.
Sobald die Gefahr gebannt ist, ergreift der Körper Gegenmaßnahmen, um zur Ruhe zurückzufinden: Die Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin werden so schnell wie möglich wieder abgebaut.
Auch das Kortisol selbst hemmt seine eigene Ausschüttung. Über eine negative Rückkopplung dämmt es die weitere Produktion von CRH und ACTH ein. Der Stresslevel fährt runter.


Entgiftung

Eine naturheilkundliche Entgiftung des Körpers kann verschiedene Gründe haben. Zuerst einmal sollte grundsätzlich natürlich die Ursache erforscht und abgestellt werden. (Organcheck, Blutuntersuchung, Futtermittelanalyse etc.)
Eine der wichtigsten Gründe und Wirkungen naturheilkundlicher Therapiekonzepte ist die Entgiftung des Körpers von exogenen und endogenen Giftstoffen.
Umweltgifte spielen dabei sicherlich in der heutigen Zeit eine ganz grosse Rolle.

Vergiftungen kennt man seit Jahrtausenden, bekannt sind hier die Bleivergiftung des Trinkwassers bei den Römern oder die Metallbelastung von Bergarbeitern. In der heutigen Zeit haben Umweltgifte allerdings oft schon ein lebensbedrohliches Ausmaß angenommen.
Alltägliche Umweltgifte kennt jeder von uns und auch die Pferde sind diesen ausgesetzt.
Nahrungsbelastung durch Genmanipulation, Klärschlamm, Pestizide, Schwermetalle und Genmanipulation, Antibiotika, Impfungen, Wurmkuren, Radioaktivität und Elektrosmog (Hochspannungsleitungen oder Handys), Medikamente, Abgase, Ozon, Autoreifenabrieb …

… all das kann zu schleichenden Vergiftungen des Körpers führen.

Oft sind die Blutwerte noch in Ordnung , denn der Körper hat ja die Fähigkeit zur körpereigenen Entgiftung, aber irgendwann ist das Mass voll und der Organismus reagiert in irgend einer Form. Genaue Resultate kann man jedoch durch die Fell-Mineral-Analyse erreichen. Auch die Bioresonanz kann vieles aufdecken.
Erschöpfung, Nervosität, Appetitlosigkeit, Unkonzentriertheit, Infektanfälligkeit, tränende Augen, Pilzbefall, Ekzeme, Allergien, rheumatische Gelenksbeschwerden, Neuralgien, Herzstörungen sind nur einige Reaktionen des Körpers auf Umweltgifte.

Es gibt aber noch viele verschiedene Gründe für eine Entgiftung des Körpers, einige davon sind:

Vergiftung durch direkte Aufnahme (z.B. Eibe, Walnüsse, Eicheln, verdorbenes Futter)
Stärkung der Lebenskraft bei Schwächezuständen
Linderung von akuten Krankheiten
Entlastung und Regeneration erkrankter Organe
Stoffwechselstörungen (EMS, RER, PSSM uva)
Allergien
Lymphabflusstörungen
Rheumatische Erkrankungen
Entzündliche Prozesse
Medikamenteneingabe (Antibiotika, Schmerzmittel, Cortison, Impfung, Wurmkur)

Um den Körper zu entgiften reicht es ganzheitlich gesehen nicht alleine, dem Organismus „Entgiftungsmittel“ zuzuführen sondern auch die Ernährung dementsprechend anzupassen und die Haltung (und Bewegungsmöglichkeit) dementsprechend anzupassen.

Je nach Ursache der Vergiftung und Befallenheit der Organe und des Stoffwechsels kommen verschiedene Mittel und Methoden aus der Naturheilkunde zum tragen.

Bei PSSM Pferden sollte KEINE Entgiftung mittels Algen erfolgen, da diese einen hohen Chromanteil haben. Schwermetallentgiftung ist also hier nur über den Weg des reinen aktivierten Zeolith möglich.
Eine Entgiftung, Verringerung der Laktate und Zuckereinlagerungen, sollte eim PSSm Pferd mindestens 2 Mal im Jahr (unter Stressbelastung und Stoffwechselbelastung während des Fellwechsels) erfolgen. Pferde mit schweren Schüben benötigen durchaus ganzjährig Unterstützung.

Bislang gibt es in Deutschland nur ein für Pferde zugelassenes Zeolith ohne Zusätze (bei Kristallkraft ist unter anderem Johannisbrotschrot zugesetzt), es ist unter dem Namen Vetamin bei www.velacell.de erhältlich. Für PSSm Pferde gibt es dort Rabattgutscheine. Hier wurde auch eine kleine PSSM Studie durchgeführt.

Naturheilkundlich kann das betroffene Pferd dann noch durch Kräuter, Homöopathie, Bioresonanz, Physiotherapie unterstützt werden. Diese zielt jedoch ganzheitlich auf das Pferd und seine Beschwerden ab, so dass pauschal hier keine Empfehlungen gegeben werden können.

Bei starken Schmerzen hat sich der Einsatz von Kräuterkombinationen erfolgreich erwiesen. Die Kräuter haben nicht nur schmerzlindernde Wirkung, sondern halten auch den cAMP Spiegel zur Thermogenese und Zuckerverwertung aufrecht, so dass sich nicht so viel Zucker in der Muskulatur einlagern kann, sondern vorher verbrannt wird. Allerdings ist Vorsicht bei der Dosierung wie auch der Länge der Therapie geboten, da die Kräuter (wie alle Kräuter) auch Nebenwirkungen haben (Magen-Darm). Daher sollten Sie dazu einen erfahrenen Therapeuten zu Rate ziehen.

Ist das Hormnsystem des Pferdes bereits in Mitleidenschaft gezogen, so sollte auf den Einsatz von sogenannten Phytoöstrogenen (Hormone in den Pflanzen) verzichtet werden. Die stärksten Phytoöstrogene befinden sich in Soja und Luzerne (Alfalfa). Bei langer Fütterung können sie das Hormonsystem eines gesunden Tieres entgleisen lassen. Generell abzulehnen ist der Einsatz von Phytoöstrogenen bei Tieren, die noch nicht ausgewachsen sind (unter 7 Jahren). Also Rossekur jedoch haben sie einen positiven Effekt.



Auszug aus dem Skript: PSSM beim Pferd, Tiernaturheilkundeschule Vock, Copyright Britta Vock

Hilfestellung unter info@tiernaturheilkundeschule.de THP Britta Vock

Quellen


Stephanie Valberg: University of Minnesota: Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM) in horses
Simone Förster Schüring, Dai-Shodan
Dr. Margit H. Zeitler-Feicht * Handbuch Pferdeverhalten: Ursache, Therapie und Prophylaxe von Problemverhalten
Dr. Marthe Kiley-Worthington * Pferdepsyche - Pferdeverhalten
Dr. Heinrich Prikelmann (Herausgeber) * Pferdehaltung: Verhalten, Arbeitswirtschaft, Ställe, Fütterung und Krankheiten
Ingolf Bender – Praxis der Pferdefütterung
Skripte zum Thema Ernährung, Wesen Pferd, Entgiftung und Anatomie der Tiernaturheilkundeschule Vock


Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.

Quellewesternreiter

Weitere Artikel zu diesem ThemaWas meinen Sie dazu?
Mehr Informationen rund ums PferdewissenReden Sie mit in unserem Diskussionsforum
  
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VerbandInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 



Impressum© by wittelsbuerger.com / Disclaimer